Meine geliebte Schwester wurde zu meiner ärgsten Konkurrentin

Ich bin eine erfolgreiche Unternehmerin in der Modebranche. Ich habe eine eigene Marke gegründet, die sich auf nachhaltige und faire Kleidung spezialisiert hat. Ich liebe meinen Beruf und bin stolz auf meine Arbeit. Aber ich habe auch einen großen Schmerz in meinem Herzen: Meine Zwillingsschwester, die mir einst so nahe stand, ist heute meine größte Konkurrentin und Feindin.

Wir sind zusammen aufgewachsen und haben immer alles geteilt. Wir hatten die gleichen Interessen, die gleichen Träume, die gleichen Freunde. Wir wollten beide Modedesignerinnen werden und die Welt verändern. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und ermutigt. Wir waren unzertrennlich. Aber dann kam der Tag, an dem alles anders wurde. Wir hatten uns beide für ein renommiertes Modeinstitut beworben, aber nur sie wurde angenommen. Ich war natürlich enttäuscht, aber ich freute mich auch für sie. Ich dachte, sie würde mir weiterhin nahe bleiben und mir von ihren Erfahrungen erzählen.

Aber das tat sie nicht. Sie zog in eine andere Stadt, meldete sich kaum noch bei mir und wurde immer distanzierter. Sie sagte, sie habe keine Zeit mehr für mich und müsse sich auf ihre Karriere konzentrieren. Ich war verletzt und verwirrt, aber ich gab nicht auf. Ich beschloss, meinen eigenen Weg zu gehen und mir selbst das Modedesign beizubringen. Ich machte Praktika, besuchte Workshops, las Bücher und schaute Videos. Ich arbeitete hart und sparte Geld, um meine eigene Kollektion zu entwerfen und zu produzieren. Ich legte Wert auf Qualität, Ethik und Innovation. Ich wollte etwas schaffen, das die Menschen inspiriert und glücklich macht.

Nach ein paar Jahren hatte ich es geschafft: Ich gründete meine eigene Marke und eröffnete meinen ersten Laden. Die Kunden liebten meine Kleidung und ich bekam positive Resonanz von der Presse. Ich war überglücklich und dachte, dass meine Schwester sich vielleicht auch für mich freuen würde. Ich schickte ihr eine Einladung zur Eröffnungsparty meines Ladens und hoffte auf eine Versöhnung.

Aber sie kam nicht. Stattdessen erfuhr ich kurz darauf, dass sie ebenfalls eine eigene Marke gegründet hatte – mit dem gleichen Namen wie meine! Sie hatte meine Idee geklaut und versuchte, mich zu kopieren. Sie hatte ihre Kollektion in einer billigen Fabrik in Asien produzieren lassen, ohne Rücksicht auf die Umwelt oder die Arbeitsbedingungen. Sie verkaufte ihre Kleidung zu Dumpingpreisen und machte aggressive Werbung in den sozialen Medien. Sie zielte auf die gleiche Zielgruppe wie ich ab und versuchte, mir die Kunden wegzunehmen.

Ich bin momentan ein schlechter Mensch und hasse mich dafür

Ich bin momentan kein guter Mensch und hasse mich dafür. Ich war nicht immer so: Früher war ich ein freundlicher, hilfsbereiter und optimistischer Mensch. Ich hatte viele Freunde, eine liebevolle Familie und einen Job, der mir Spaß machte. Ich war glücklich.

Aber dann hat sich alles geändert. Ich habe einen schweren Schicksalsschlag erlitten, der mein Leben aus der Bahn geworfen hat. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber es war etwas, das mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Ich habe mich von Freunden zurückgezogen, meine Kollegen auf der Arbeit schlecht behandelt und mich in Selbstmitleid verloren.

Ich bin zu einem anderen Menschen geworden: Einem Menschen, der ich nicht sein will, der nur noch Hass und Wut in sich trägt, der anderen wehtut, um sich besser zu fühlen, der sich selbst hasst. Dadurch habe ich viele Fehler gemacht, die ich nicht rückgängig machen kann. Ich habe Menschen verletzt, die mir wichtig waren. Ich habe mich selbst vernachlässigt und meine Ziele aufgegeben. Ich hoffe, dass es nicht zu spät ist mit dem Klarheitsgespräch.

Ich hasse meinen Körper dafür, dass er krank ist

Vor dreizehn Jahren bin ich an Krebs erkrankt und musste mich zahlreichen Operationen unterziehen, die mich ziemlich entstellt haben.

Danach habe ich Chemotherapie und Bestrahlung erhalten, was mir dann den Rest gab.

Durch diese Therapien war der Krebs nicht geheilt, sondern lediglich für einige Zeit zurückgedrängt.

Immer wieder kommt es zu Rückfällen, die dann neue Operationen, Chemos und auch Bestrahlungen nach sich ziehen.

Der Krebs hat mir meine Arbeit, meinen Partner genommen und wird mir am Ende auch mein Leben nehmen. Ich kann einfach nicht mehr.

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