Ich fühle mich meinen Freunden gegenüber minderwertig

Ich bin eine Putzfrau. Das ist kein Beruf, auf den man stolz sein kann, zumindest nicht in den Augen meiner Freunde. Sie sind alle erfolgreicher, gebildeter, glücklicher als ich. Sie haben tolle Jobs, tolle Familien, tolle Hobbys. Sie reisen um die Welt, gehen auf Partys, machen spannende Dinge.

Und ich? Ich putze die Häuser anderer Leute. Ich schrubbe die Böden, wische die Fenster, entstaube die Möbel. Ich sehe das Leben der anderen, aber ich bin nicht Teil davon. Ich bin eine graue Maus. Das ist kein Charakterzug, den man bewundern kann, zumindest nicht in meiner eigenen Wahrnehmung. Ich bin schüchtern, zurückhaltend, unscheinbar.

Ich habe keine besonderen Talente, keine besonderen Interessen, keine besonderen Ziele. Ich rede nicht viel, ich lache nicht viel, ich lebe nicht viel. Ich sehe die Menschen um mich herum, aber ich bin nicht mit ihnen verbunden. Ich wäre gerne anders. Das ist ein Wunsch, den ich schon lange hege, aber nie erfülle.

Ich wäre gerne extrovertiert, gesellig, selbstbewusst. Ich würde gerne mehr reden, mehr lachen, mehr erleben. Ich würde gerne neue Leute kennenlernen, neue Freundschaften schließen, neue Abenteuer wagen. Ich würde gerne mein Leben ändern, aber ich weiß nicht wie.

Wenn ich nicht soviel Geld habe, wirke ich auf Frauen unattraktiv

Meine Situation ist schwierig und für mich fühlt sie sich an wie festgefahren. Es geht um das Thema Geld und wie es meine Beziehung zu Frauen beeinflusst. Ich denke immer, dass ich nur dann attraktiv für Frauen bin, wenn ich viel Geld habe. Das setzt mich sehr unter Druck und gibt mir das Gefühl, dass ich nicht gut genug bin. Ich weiß nicht genau, woher dieser Glaubenssatz kommt.

Vielleicht liegt es an den Medien, die mir ständig Bilder von reichen und erfolgreichen Männern mit schönen Frauen zeigen. Vielleicht liegt es auch an meiner Erziehung, die mir beigebracht hat, dass Geld Sicherheit und Status bedeutet. Oder einfach an meiner eigenen Unsicherheit und meinem geringen Selbstwertgefühl. Wie auch immer, dieser Glaubenssatz bereitet mir viele Probleme. Ich weiß, es ist nicht nur das Geld, was einen Mann attraktiv macht, zumindest nicht für die Frauen, die man wirklich an seiner Seite haben will.

Letzten Endes ist es aber natürlich individuell, was Frauen speziell anzieht – das weiß ich alles, aber ich kann mich einfach nicht von meinem Glaubenssatz lösen. Ich würde mein Leben und meine Einstellung zum Thema „Geld macht sexy“ gern ändern – ich würde mich selbst gern ändern, damit ich endlich entspannt eine Frau daten könnte, ohne dass dieses Thema für mich eine Rolle spielen würde.

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