Ich muss mich entscheiden: für mein Wohlergehen oder die Ehe

Ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung. Ich bin seit zehn Jahren mit meinem Mann verheiratet. Wir haben uns in der Uni kennengelernt und waren sofort verliebt. Er war charmant, witzig und intelligent. Wir haben viel gemeinsam gemacht und hatten eine tolle Zeit. Ich dachte, er wäre der Richtige für mich.

Aber vor ein paar Monaten hat sich alles geändert. Er hat angefangen, sich von mir zu distanzieren. Er war immer gestresst von der Arbeit und hatte keine Zeit mehr für mich. Er hat mich kaum noch beachtet oder mir Komplimente gemacht. Er hat mich oft kritisiert oder ignoriert. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich ihm egal bin.

Seit einiger Zeit läuft es immer schlechter zwischen uns. Vor ein paar Wochen habe ich jemanden hier im Krankenhaus auf der Arbeit kennengelernt, der mir das Gefühl gibt, wieder lebendig zu sein. Er ist aufmerksam, humorvoll und teilt viele meiner Hobbys. Wir haben uns mehrmals getroffen und ich spüre, dass er mehr für mich empfindet als nur Freundschaft. Ich muss zugeben, dass ich mich auch zu ihm hingezogen fühle. Er hat mir gesagt, dass er sich eine Beziehung mit mir vorstellen kann, wenn ich bereit bin, meinen Mann zu verlassen. Ich muss mich entscheiden: für mein Wohlergehen oder die Ehe.

Erfahrung als Trennungskind prägt mich auch als Erwachsenen

Hallo, ich bin ein Trennungskind. Das heißt, meine Eltern haben sich getrennt, als ich noch klein war. Ich bin ein Mann von 50 Jahren, aber diese Erfahrung prägt mich auch noch als Erwachsener, also Jahrzehnte Später. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem meine Eltern mir gesagt haben, dass sie sich trennen wollen. Ich war damals sieben Jahre alt und verstand nicht, was das bedeutete. Sie haben sich scheiden lassen und ich musste mich an ein neues Leben gewöhnen.

Ich musste zwischen zwei Wohnungen pendeln, zwei verschiedene Schulen besuchen, zwei verschiedene Freundeskreise haben. Als ich älter wurde, habe ich angefangen, mich von ihnen abzugrenzen. Ich wollte mein eigenes Leben führen, unabhängig von ihren Problemen. Ich wollte nicht mehr zwischen ihnen stehen oder vermitteln. Ich wollte nicht mehr ihre Therapeuten oder ihre Verbündeten sein. Ich wollte einfach nur ihr Sohn sein.

Aber das war nicht so einfach. Sie haben immer noch versucht, mich zu beeinflussen oder zu kontrollieren. Sie haben immer noch Erwartungen an mich gehabt, die ich nicht erfüllen konnte oder wollte. Sie haben immer noch nicht akzeptiert, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffen konnte oder musste. Das hat auch Auswirkungen auf meine Beziehungen gehabt: Ich habe viele kurze Affären gehabt oder mich von Partnern getrennt, bevor sie es tun konnten.

Die gute Nachricht ist aber, dass ich keine lang anhaltenden Schäden aus dieser Zeit mitgenommen habe. Ich habe sogar eine Familie mit zwei Kindern.

Nach Scheidung will jeder von uns das alleinige Sorgerecht Teil 2/2

Meine Frau hat mir gesagt, dass sie mich nicht mehr liebt. Dass sie sich von mir trennen will. Dass sie einen anderen Mann kennengelernt hat auf der Arbeit. Ich kann es nicht glauben. Wir sind seit zehn Jahren verheiratet. Wir haben ein Kind. Einen Sohn. Er ist sieben Jahre alt. Er ist mein Ein und Alles.

Ich will das nicht. Ich will meine Familie nicht verlieren. Ich will um meine Frau kämpfen. Ich will ihr zeigen, dass ich sie immer noch liebe. Dass wir…
…es schaffen können.
…zusammengehören.

Aber sie will nicht. Sie sagt, dass es keinen Sinn mehr hat. Dass wir…
…uns auseinandergelebt haben.
…nur noch streiten.
…uns nichts mehr zu sagen haben.
…uns nur noch unglücklich machen.

Sie sagt, dass sie einen Neuanfang braucht. Mit dem anderen Mann. Er ist ihr Kollege. Er ist jünger als ich. Er ist sportlich und attraktiv. Er hat keine Kinder. Sie sagt, dass sie mit ihm glücklicher ist als mit mir. Dass er ihr gibt, was ich ihr nicht geben kann. Liebe, Aufmerksamkeit, Leidenschaft.
Sie sagt, dass sie ihn liebt. Mehr als mich.

Und dann kommt der schlimmste Teil. Sie sagt mir, dass sie das alleinige Sorgerecht für unseren Sohn will. Dass er bei ihr leben soll. Mit dem anderen Mann. Er braucht seinen Vater genauso wie seine Mutter. Er liebt mich genauso wie sie. Ich will auch das alleinige Sorgerecht. Sie behauptet, ich bin narzisstisch: Na schön, dann wird sie mich mal kennenlernen!

Nach Scheidung will jeder von uns das alleinige Sorgerecht Teil 1/2

Ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr mit ihm zusammen sein. Er ist ein Narzisst: Er hat mich so oft verletzt, dass ich keine Liebe mehr für ihn empfinde. Ich will nur noch weg von ihm. Aber ich will nicht unser Kind verlieren. Unser Kind, das wir beide lieben, das uns aber auch aneinander bindet.

Ich weiß, dass er das Sorgerecht fordern wird. Er wird alles tun, um mich zu kontrollieren, zu manipulieren, zu schikanieren. Er wird mir vorwerfen, dass ich eine schlechte Mutter bin, dass ich ihm unser Kind wegnehmen will, dass ich ihm das Leben zur Hölle mache.

Er wird mich vor Gericht zerren, er wird mich vor unseren Freunden und Verwandten schlecht machen, er wird mich vor unserem Kind schlecht machen.

Ich bin mir bei der Scheidung von meinem Mann sehr unsicher

Eigentlich war für mich das Thema Scheidung durch und die Trennung von meinem Mann in die Wege geleitet. Jetzt haben wir uns aber wieder ein wenig angenähert.

So langsam weiß ich nicht mehr weiter. Allerdings sind wir noch weit davon entfernt, wieder eine Beziehung zu führen, aber wir reden wieder miteinander und waren auch ein paar Mal zusammen Essen und haben lange Spaziergänge gemacht – so, wie am Anfang, als wir uns kennengelernt haben.

Mich bringt das alles so durcheinander. Lange dachte ich, meine Ehe und mein Leben sind ein Scherbenhaufen. Nervlich und finanziell bin ich langsam aber sicher am Ende.

Auch mein Mann ist bedrückt und weiß nicht, wie er mit dem Ende unser Beziehung umgehen soll. Jetzt hat er mir eine Art „Liebesbrief“ geschrieben, in dem er mir einen Neuanfang anbietet – er bittet mich um eine zweite Chance und Versöhnung.

Neuer Partner zögert die Scheidung von seiner Frau immer raus

Vor zirka einem halben Jahr habe ich einen Mann kennengelernt. Zum damaligen Zeitpunkt war er noch mit einer anderen Frau zusammen. In ihrer Ehe lief es aber nicht mehr besonders gut.

Dann hatte er sich auch schnell von seiner Frau getrennt, hat ihr das Haus überlassen und ist zu mir und meinem Kind gezogen. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und auch zu dem Kind hat er einen guten Draht.

Leider ist es aber so, dass er die Scheidung von seiner Frau immer wieder verzögert. Wenn ich mit ihm darüber reden will hat er immer neue Ausreden parat, warum jetzt ein schlechter Zeitpunkt ist. Ich verstehe ihn mit seiner Einstellung nicht.

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