Ich wirke auf andere arrogant, verberge aber meine Unsicherheit

Ich bin 25 Jahre alt und leite als junge Küchenchefin ein ziemlich gut besuchtes Restaurant. Klingt beeindruckend, oder? Glaub mir, das denkt jeder, der mich trifft. Aber die Wahrheit? Die sieht ganz anders aus. Innerlich fühle ich mich oft wie ein kleines Mädchen, das sich einfach nur wünscht, dass keiner merkt, wie wenig ich wirklich weiß. Ich muss meine Unsicherheit verbergen, wirke dadurch aber auch die anderen arrogant.

In der Küche geht’s drunter und drüber. Die Bestellungen kommen im Minutentakt rein, es brutzelt, zischt und dampft. Jeder Fehler kann bedeuten, dass ein Gast enttäuscht nach Hause geht. Aber ich darf mir nichts anmerken lassen – keine Schwäche, keine Unsicherheit. Also ziehe ich die Schultern zurück, spreche extra laut und tue so, als hätte ich alles im Griff.

Die meisten glauben mir das auch, aber manchmal merke ich, dass das Team mich als arrogant empfindet. „Die hat’s ja nötig,“ hab ich mal jemanden murmeln hören, als ich die Anweisungen etwas strenger gegeben habe. Das hat gesessen.

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