Ich mache mir Sorgen weil ich doppelt so alt bin wie mein Partner

Es geht um die ungleiche Beziehung zu meinem Freund, denn ich bin doppelt so alt wie er. Ja, es ist Tatsache: Ich bin 50 Jahre alt und er ist 25. Ich könnte seine Mutter sein. Wir haben uns vor etwa einem Jahr kennengelernt: Er hat in dem Lokal gekellnert, in dem ich mittagesse. Wir waren uns gleich sympathisch und er hat sogar den ersten Schritt gemacht und mich eingeladen.

Dann ging alles sehr schnell: Wir sind zusammen zu mir nach Hause und haben viele Tage und Nächte zusammen verbracht – danach ist er auch schon bei mir eingezogen. Heute plagen mich große Sorgen über unsere gemeinsame Zukunft als Paar. Ich liebe ihn sehr und er liebt mich auch. Er sagt mir oft, wie schön er mich findet und wie glücklich er mit mir ist. Er behandelt mich mit Respekt und ist zärtlich zu mir. Er ist auch sehr kreativ, intelligent, humorvoll und leidenschaftlich.

Wir haben viele gemeinsame Interessen – wie etwa die Kunst – und verstehen uns super. Er ist mein bester Freund. Aber trotzdem habe ich manchmal Angst, dass er mich eines Tages für eine jüngere Frau verlässt. Ich weiß, dass das irrational ist, denn er hat mir nie einen Grund gegeben, ihm zu misstrauen. Er ist treu und ehrlich.

Er sagt mir immer, dass er nur mich will und dass das Alter für ihn keine Rolle spielt. Aber ich kann nicht anders, als mich zu vergleichen mit den Frauen in seinem Alter, die er haben könnte. Sie sind jung, frisch und knackig. Sie haben keine Falten, keine grauen Haare, keine Altersflecken. Sie haben noch ihr ganzes Leben vor sich.

Ich hingegen bin alt, müde und schlaff. Ich habe viele Spuren des Lebens auf meinem Gesicht und meinem Körper. Ich habe schon viel erlebt, viel gelitten, viel gelernt. Ich habe nicht mehr so viel Zeit wie sie. Ich weiß, dass Schönheit nicht alles ist und dass es auf die inneren Werte ankommt.

Ich habe mir das Leben ruiniert, weil ich noch nie gearbeitet habe

Eigentlich sollte ich jetzt in Rente gehen, aber da ich noch nie in meinem Leben einer Arbeit nachgegangen bin, erhalte ich leider auch keine Rente.

Wohne tue ich bei meiner Mutter, die jetzt aber auch schon über achtzig ist. Mir ist es all die Jahre ziemlich gut gegangen hier, weil ich keine Miete und Nebenkosen bezahlen musste, auch hat meine Mutter den Haushalt geführt und eingekauft.

Ich weiß gar nicht, was ich all die Jahre überhaupt gemacht habe. Jetzt stehe ich vor den Trümmern meines Lebens, weil ich wirklich nichts erreicht habe, weder privat noch beruflich.

Wenn meine Mutter stirbt und ihre Rente auch noch wegfällt, verliere ich das Haus und sitze auf der Straße. Alles geht den Bach runter.

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