Ich fühle mich unwohl bei der Arbeit in der Firma meines Vaters

Ich arbeite in der Firma meines Vaters, die er vor 20 Jahren gegründet hat. Er ist sehr stolz auf seine Firma und er will, dass ich sie eines Tages übernehme. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das mein Traum ist oder ich den Traum meines Vaters weiterleben muss. Ich muss ständig mit externen Beratern und Managern zusammenarbeiten, die mir sagen, was ich tun soll und wie ich die Firma verbessern soll. Sie behandeln mich oft herablassend oder ignorieren mich ganz. Sie haben keine Ahnung, wie viel Arbeit und Leidenschaft mein Vater in die Firma gesteckt hat.

Ich weiß nicht, wie ich ihm sagen soll, wie ich mich wirklich fühle. Ich weiß nicht, wie er reagieren würde. Vielleicht würde er wütend werden oder traurig werden oder mich nicht verstehen. Vielleicht würde er mir die Schuld geben oder mir Vorwürfe machen oder mich unter Druck setzen. Vielleicht würde er mir aber auch zuhören und versuchen, mich zu verstehen. Vielleicht würde er mir sogar helfen, einen anderen Weg zu finden.

Ich bin fast 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche mit der Firma meines Vaters beschäftigt. Ich hätte aber gerne auch mehr Zeit für meine vielen Interessen und Hobbys, die nichts mit der Firma zu tun haben. Ich liebe zum Beispiel Musik und Kunst. Ich spiele gerne Gitarre und male gerne Bilder. Ich würde gerne mehr Zeit dafür haben. Meine Familie, Freunde und Bekannte kommen viel zu kurz.

Ich habe auch die Option, komplett aus der Firma auszusteigen – was allerdings für mich ein großer Schritt wäre. Mein Vater ist jetzt im Rentenalter und ich muss schnell eine Entscheidung treffen, damit er die Weichen für die Zukunft seiner Firma stellen kann.

Wir sind in der KiTa total unterbesetzt, was mich enorm belastet

Wie ja sicher viele wissen, gibt es großen Personalmangel in Kitas. Ich arbeite seit über 25 Jahren in einer Kindertagesstätte und bin mittlerweile extrem überbelastet und eigentlich dauerhaft krank.

Kürzlich wurde mir vom Arzt gesagt, dass ich chronisch überlastet bin und kurz vor einem Burnout stehe. Gespräche mit der Leiterin und dem stellvertretenden Leiter über die Überbelastung, werden größtenteils nicht ernst genommen und mit lapidaren Aussagen abgetan – wie: Du machst den Beruf jetzt schon so lange und weißt doch bestimmt, wie du mit Druck und Stress umgehen musst.

Die Gruppen werden trotz Betreuungsschlüssel immer größer und die Öffnungszeiten weiter ausgedehnt – jetzt haben wir von 7 bis 17 Uhr geöffnet! Meine Pausen mache ich zwischendurch, wenn ich die Kinder beim Essen betreue oder sie füttere. Die Lage spitzt sich immer weiter zu – und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte!?

Wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, funktioniere ich nicht

Ich mache eine Ausbildung in einer Filiale eines großen Discounters zur Kauffrau im Einzelhandel. Später will ich mich dann in der Firma hocharbeiten.

Aber, ich muss leider ganz unten anfangen: Und da fangen dann auch meine Probleme an. Wenn ich unter großem Druck stehe und Regale in einer gewissen Zeit einräumen soll oder an der Kasse pro Kunde nur eine gewisse Zeit zum Scannen der Ware habe, funktioniere ich einfach nicht.

Wenn man mir zu großen Druck macht, dann führt das dazu, dass ich bald gar nichts mehr machen will. Ich würde lieber die mir gestellten Aufgaben für mich in Ruhe erledigen – statt dass andere immer auf mir herumhacken.

Dann mach ich auch Fehler und ärgere mich darüber. In meiner Beziehung habe ich das gleiche Problem: Wenn ich von meinem Freund unter Druck gesetzt werde, zum Beispiel mit ihm zu schlafen, obwohl ich keine Lust habe, dann geht bei mir gar nichts.

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