Erfahrung als Trennungskind prägt mich auch als Erwachsenen

Hallo, ich bin ein Trennungskind. Das heißt, meine Eltern haben sich getrennt, als ich noch klein war. Ich bin ein Mann von 50 Jahren, aber diese Erfahrung prägt mich auch noch als Erwachsener, also Jahrzehnte Später. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem meine Eltern mir gesagt haben, dass sie sich trennen wollen. Ich war damals sieben Jahre alt und verstand nicht, was das bedeutete. Sie haben sich scheiden lassen und ich musste mich an ein neues Leben gewöhnen.

Ich musste zwischen zwei Wohnungen pendeln, zwei verschiedene Schulen besuchen, zwei verschiedene Freundeskreise haben. Als ich älter wurde, habe ich angefangen, mich von ihnen abzugrenzen. Ich wollte mein eigenes Leben führen, unabhängig von ihren Problemen. Ich wollte nicht mehr zwischen ihnen stehen oder vermitteln. Ich wollte nicht mehr ihre Therapeuten oder ihre Verbündeten sein. Ich wollte einfach nur ihr Sohn sein.

Aber das war nicht so einfach. Sie haben immer noch versucht, mich zu beeinflussen oder zu kontrollieren. Sie haben immer noch Erwartungen an mich gehabt, die ich nicht erfüllen konnte oder wollte. Sie haben immer noch nicht akzeptiert, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffen konnte oder musste. Das hat auch Auswirkungen auf meine Beziehungen gehabt: Ich habe viele kurze Affären gehabt oder mich von Partnern getrennt, bevor sie es tun konnten.

Die gute Nachricht ist aber, dass ich keine lang anhaltenden Schäden aus dieser Zeit mitgenommen habe. Ich habe sogar eine Familie mit zwei Kindern.

Weiß nicht, ob ich Partner die gleiche Zuneigung gebe wie er mir

Ich bin seit zwei Jahren mit meinem Freund zusammen. Er ist sehr lieb, aufmerksam und verständnisvoll. Er macht mir oft Komplimente, bringt mir Blumen mit und überrascht mich mit romantischen Gesten wie etwa Songs, die er extra für mich komponiert für so ziemlich jeden Anlass. Er sagt mir immer, wie sehr er mich liebt und wie glücklich er mit mir ist. Ich liebe ihn auch, das weiß ich.

Aber manchmal frage ich mich, ob ich ihm die gleiche Zuneigung gebe wie er mir. Ich bin nicht so gut darin, meine Gefühle auszudrücken. Ich sage ihm selten, wie viel er mir bedeutet. Ich bin eher praktisch veranlagt und kümmere mich um die Alltagsdinge, wie den Haushalt oder die Rechnungen. Ich bin auch nicht so spontan und abenteuerlustig wie er. Ich mag es lieber, zu Hause zu bleiben und einen Film zu schauen oder ein Buch zu lesen.

Sein Selbstbewusstsein ist auch deutlich stärker als meins – kein Wunder: er tritt fast täglich vor Publikum auf. Ich wünschte, ich hätte selbst auch so große mentale Stärke. Zudem fehlt es mir an Selbstliebe – diese Liebe zu mir selbst möchte ich stärken, weil ich dadurch vielleicht auch mehr Zuneigung geben kann.

Eltern erwarten von mir als älteste, dass ich ihr Haus übernehme

Ich bin die älteste von drei Geschwistern und meine Eltern erwarten von mir, dass ich ihr Haus übernehme. Sie haben mir gesagt, dass sie mir das Haus vererben wollen, aber nur unter der Bedingung, dass ich ihnen ein lebenslanges Wohnrecht gewähre und meine beiden Geschwister ausbezahle.

Das ist eine schwierige Situation für mich, denn ich wohne in einer Mietwohnung mit meinen drei Kindern und bin alleinerziehend. Ich weiß nicht, ob ich mir das Haus leisten kann und ob es sich lohnt, meine Geschwister zu verärgern – beide haben kein Interesse an dem Haus, aber sie wollen ihren Anteil an der Erbschaft haben.

Sie sagen, dass es unfair ist, dass ich das Haus bekomme und sie nichts. Sie wollen, dass wir das Haus verkaufen und uns den Erlös teilen – oder ich sie mit jeweils 50.000 Euro ausbezahle, wenn ich das Haus übernehme. Das ist viel Geld für mich, trotz meines guten Einkommens als Immobilienmaklerin. Ich müsste einen Kredit aufnehmen, um sie auszubezahlen, und dann noch die Kosten für die Instandhaltung des Hauses tragen. Das Haus ist alt und renovierungsbedürftig. Es hat vier Zimmer, eine Küche, ein Bad und einen Garten. Es liegt in einem ruhigen Dorf, etwa 50 Kilometer von der Stadt entfernt, wo ich arbeite und wo meine Kinder zur Schule gehen. Ich müsste also jeden Tag pendeln und viel Zeit im Auto verbringen.

Das Haus hat auch einen sentimentalen Wert für mich, denn ich bin dort aufgewachsen und habe viele schöne Erinnerungen daran. Meine Eltern lieben das Haus und wollen es nicht verkaufen. Sie wollen dort bleiben, bis sie sterben. Ich weiß nicht, ob ich glücklich wäre in dem Haus und ob meine Kinder sich dort wohlfühlen würden. Ich weiß auch nicht, wie es wäre, mit meinen Eltern unter einem Dach zu leben und ob wir uns gut verstehen würden. Ich muss bald eine Entscheidung treffen, denn meine Eltern drängen mich dazu.

Muss Mann, der misstrauisch und eifersüchtig ist, alles berichten

Ich arbeite als Sekretärin in einer großen Firma, und bin mit einem Mann verheiratet, der sehr eifersüchtig und misstrauisch ist. Er ist immer total besessen davon, alles über mich wissen zu wollen: Was ich den ganzen Tag gemacht habe, mit wem ich zusammen war, was ich gegessen habe. Wenn ich ausgehe, mit wem. Wenn ich telefoniere, mit wem und worüber wir gesprochen haben. Es ist so anstrengend und nervig, ständig von ihm kontrolliert und durchleuchtet zu werden. Ich fühle mich wie in einem Gefängnis.

Zum Beispiel, gestern bin ich nach der Arbeit mit einer Arbeitskollegin ins Kino gegangen. Wir haben uns einen lustigen Film angesehen und danach noch etwas getrunken. Es war ein schöner Abend, bis mein Mann anrief. Er wollte wissen, wo ich bin, mit wem ich unterwegs bin und was ich mache. Er hat mir nicht geglaubt, dass ich mit einer Freundin aus bin. Er hat gedacht, dass ich ihn betrüge. Er hat mir gesagt, dass er mich abholen will und dass ich sofort nach Hause kommen soll. Ich war so sauer und enttäuscht von ihm. Ich habe ihm gesagt, dass er mir vertrauen soll und dass er mich in Ruhe lassen soll.

Er hat aber nicht aufgehört zu meckern und zu drohen. Als Ausrede sagt er zu mir, dass er halt Interesse an meiner Person habe und an dem, was in mir vorgeht, sich für meine Gedanken interessiert – und nicht nur an meinem Körper interessiert ist. Das war, wenn ich jetzt zurückblicke schon immer so, aber ich habe es nicht direkt bemerkt, weil er sehr manipulativ sein kann und ein guter Redner ist. Aber in den letzten Monaten wird sein Verhalten immer extremer.

Ich bin vor Hochzeit unsicher, ob ich meinen Partner heiraten will

Ich bin seit zwei Jahren mit meinem Freund zusammen und er hat mir vor kurzem einen Heiratsantrag gemacht. Ich habe ja gesagt, weil ich ihn liebe und er der perfekte Mann für mich ist. Aber jetzt, wo die Hochzeit immer näher rückt, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das Richtige tue.

Ich habe Angst, dass ich etwas verpasse, wenn ich so jung heirate. Ich habe noch so viele Träume und Ziele, die ich verwirklichen möchte. Ich möchte reisen, studieren, Karriere machen, neue Leute kennenlernen. Mein Freund ist zwar sehr verständnisvoll und unterstützt mich bei allem, was ich mache, aber er hat auch seine eigenen Pläne und Erwartungen.

Er möchte bald Kinder haben und ein Haus kaufen. Er ist schon viel weiter im Leben als ich und hat alles im Griff. Ich fühle mich manchmal wie ein kleines Mädchen neben ihm, das noch nichts erreicht hat. Ich frage mich, ob wir wirklich zusammenpassen und ob wir glücklich werden.

Ich bin oft allein und wünsche mir Kontakt zu anderen Menschen

Ich bin oft einsam und wünsche mir mehr Kontakt zu anderen Menschen. Das ist nicht immer so gewesen. Früher war ich viel unterwegs, hatte viele Hobbys und Freunde. Aber dann ist mein Leben aus den Fugen geraten. Ich habe meinen Job verloren, meine Beziehung ist zerbrochen, meine Eltern sind gestorben. Ich habe mich immer mehr zurückgezogen, weil ich niemandem zur Last fallen wollte. Ich habe mich geschämt für all die Dinge, die mir passiert sind. Ich habe den Kontakt zu meinen alten Freunden abgebrochen, weil ich dachte, sie würden mich nicht mehr verstehen. Ich bin allein, aber ich weiß nicht, wie ich das ändern kann.

Ich habe jetzt zwar wieder einen neuen Job, der mir Spaß macht, aber wenig Zeit für soziale Kontakte lässt. Für eine Firma erfasse ich Kundendaten, die ich zuhause in den Computer eintippe. Weil ich von zu Hause aus arbeite, habe ich wenig Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen. Ich verlasse das Haus eigentlich nur zum Einkaufen oder wenn ich zum Arzt muss.

Der einzige Mensch, der mich aufsucht, ist der Schornsteinfeger. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich Freunde finde. Nur wo und wie?

Ich habe Angst davor, mit meiner Erfindung zu erfolgreich zu sein

Ich habe eine tolle Erfindung gemacht, die das Ökosystem deutlich verbessern könnte – und somit auch dass Leben vieler Menschen. Doch ich traue mich nicht, mit anderen darüber zu sprechen. Ich habe Angst davor, die Erfindung auf den Markt zu bringen.

Es ist nicht so, dass ich denke, es würde nicht funktionieren. Es ist umgekehrt: Ich habe Angst davor, mit meiner technischen Erfindung zu erfolgreich zu sein. Dass dann die Presse auf mich aufmerksam wird und ich zu Interviews eingeladen werde oder ins Fernsehen, was ich absolut nicht will. Ich will nicht in der Öffentlichkeit auftreten.

Ich bin ein schüchterner Mensch. Ich mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen oder viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich arbeite lieber allein in meinem kleinen Labor im Keller meines Hauses. Dort habe ich meine Erfindung entwickelt: Ein Gerät, das Luft und Wasser auf einfache Weise reinigen kann. Es könnte die Lösung für viele Umweltprobleme sein, die unsere Welt bedrohen.

Ich weiß, dass meine Erfindung wichtig ist und dass ich sie mit der Welt teilen sollte. Aber ich kann mich nicht überwinden, den ersten Schritt zu machen.

Bin als Opfer von Job-Scamming auf Stellenangebot reingefallen

Ich bin auf eine fiese Betrugsmasche hereingefallen bei einer Jobbörse. Ich wollte mir etwas dazuverdienen und habe mich auf eine Stelle beworben, bei der ich Pakete annehmen sollte. Das klang einfach und unkompliziert.

Das beste an der Sache war, dass ich von zuhause aus, quasi in meinem Wohnzimmer arbeiten konnte. Ich sollte nur Pakete annehmen, diese umpacken und die Adresse ändern und sie weiterschicken. Dafür würde ich pro Paket bezahlt werden.

Ich habe mich über das Internet per E-Mail bei dem angeblichen Arbeitgeber gemeldet und einen Vertrag unterschrieben. Dafür musste ich eine Kopie meines Ausweises schicken und ein Video-Identverfahren einer Onlinebank durchlaufen, um ein neues Konto für den Job anzulegen. Er hat mir gesagt, dass ich keine Steuern zahlen muss, weil ich unter der Freigrenze liege. Er hat mir auch versprochen, dass ich das Geld am Ende des Monats bekomme.

Ich habe dann angefangen, die Pakete anzunehmen, umzupacken und weiterzuleiten. Es waren viele verschiedene Sachen dabei, wie Elektronik, Kleidung oder Schmuck. Ich habe mir nichts dabei gedacht, weil ich dachte, dass es vielleicht Geschenke für Freunde oder Familie sind – was sehr naiv von mir war.

Nach ein paar Wochen habe ich aber keine Antwort mehr von meinem Arbeitgeber bekommen. Er hat nicht mehr auf meine E-Mails reagiert und sein Telefon war ausgeschaltet. Ich habe dann im Internet recherchiert und herausgefunden, dass ich Opfer von Job Scamming geworden bin. Das heißt, dass die Pakete mit gestohlenen Kreditkartendaten bestellt wurden und ich als Zwischenhändler benutzt wurde, um die Spur zu verwischen.

Ich habe also unwissentlich Hehlerware verschickt und mich dadurch vielleicht strafbar gemacht?! Außerdem habe ich kein Geld dafür bekommen, obwohl mir ein hohes Gehalt versprochen wurde, ohne dass ich viel dafür tun musste.

Ich verbiete mir selbst immer wieder wichtige Dinge im Leben

Ich bin unzufrieden mit mir, weil ich mir selbst immer wieder wichtige Dinge im Leben verbietet. Ich weiß nicht genau, warum ich das tue, aber ich spüre eine innere Blockade, die mich daran hindert, glücklich zu sein. Alte Glaubenssätze blockieren mich derart, dass ich Angst davor habe, meine Identität zu verlieren, wenn ich mich verändere oder etwas Neues wage.

Zum Beispiel habe ich schon lange den Wunsch, eine Weltreise zu machen. Ich liebe es, andere Kulturen kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Aber ich traue mich nicht, meinen sicheren Beamtenjob zu kündigen und loszuziehen. Ich denke, dass ich dann meinen Lebenslauf ruinieren und meine Karriere gefährden würde. Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Eltern und meinen Freunden etwas schuldig bin, dass ich erfolgreich und verantwortungsbewusst sein muss. Ich fürchte, dass sie mich nicht mehr respektieren oder lieben würden, wenn ich meinen Traum verwirklichen würde.

Ein anderes Beispiel ist meine Beziehung. Ich bin seit fünf Jahren mit meiner Freundin zusammen, aber ich bin nicht mehr glücklich mit ihr. Wir haben uns auseinandergelebt und streiten uns oft. Ich merke, dass ich mich nach einer anderen Frau sehne, die mich besser versteht und mit der ich mehr gemeinsam habe. Aber ich bringe es nicht fertig, Schluss zu machen. Ich denke, dass ich meiner Freundin wehtun und sie enttäuschen würde. Ich habe das Gefühl, dass ich ihr treu bleiben und ihr eine Zukunft bieten muss. Ich fürchte, dass ich allein und einsam wäre, wenn ich sie verlassen würde.

Ich verliebe mich immer wieder und kann einfach nicht treu sein

Ich bin 30 Jahre alt und arbeite als Kellnerin in einer Kneipe, wo ich viele interessante Menschen kennenlerne. Ich liebe meinen Job, aber ich habe ein Problem: Ich verliebe mich ständig neu und kann einfach nicht treu sein. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich bin nicht glücklich in meiner Beziehung, aber ich kann mich auch nicht trennen.

Ich habe Angst, allein zu sein, aber ich langweile mich schnell von meinem Partner. Ich suche immer nach dem nächsten Kick, der nächsten Aufregung, der nächsten Leidenschaft. Ich habe schon viele Männer betrogen, aber ich fühle mich nicht schuldig. Ich denke, dass Liebe frei sein sollte und dass man mehrere Menschen lieben kann.

Ich genieße die Abwechslung, die Spannung, das Gefühl, begehrt zu werden. Ich lüge meinen Partner nicht an, ich sage ihm einfach nicht alles. Ich weiß, dass das nicht fair ist und dass ich ihn verletze. Aber ich kann nicht anders. Ich bin süchtig nach Verliebtsein. Ich brauche immer wieder dieses Kribbeln im Bauch, dieses Herzklopfen, dieses Feuer in den Augen.

Ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Mann, der mich glücklich macht. Aber ich finde ihn nie. Ich werde immer enttäuscht oder gelangweilt. Ich merke, dass die Männer, in die ich mich verliebe, nicht zu mir passen oder mich nicht verstehen.

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