Ehrlich gesagt, fühle ich mich in meiner lockeren Beziehung zu einem Freund oft klein und dumm. Denn ein Freund, mit dem ich eigentlich eine feste Beziehung eingehen will, behandelt mich ständig, als wüsste ich nichts und könnte nichts richtig machen. Es ist deprimierend. Er sagt Dinge wie: „Warum hast du daran kein Interesse?“ oder „Du solltest abnehmen und mehr Sport machen, das ist besser für deine Gesundheit.“ Jedes Mal, wenn ich meine Meinung äußere oder eine Entscheidung treffe, kommt er mit seiner belehrenden Art daher und erklärt mir, warum ich falsch liege oder was ich stattdessen tun sollte.
Schlagwort: Selbstwert
Ich verbiete mir selbst immer wieder wichtige Dinge im Leben
Ich bin unzufrieden mit mir, weil ich mir selbst immer wieder wichtige Dinge im Leben verbietet. Ich weiß nicht genau, warum ich das tue, aber ich spüre eine innere Blockade, die mich daran hindert, glücklich zu sein. Alte Glaubenssätze blockieren mich derart, dass ich Angst davor habe, meine Identität zu verlieren, wenn ich mich verändere oder etwas Neues wage.
Zum Beispiel habe ich schon lange den Wunsch, eine Weltreise zu machen. Ich liebe es, andere Kulturen kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Aber ich traue mich nicht, meinen sicheren Beamtenjob zu kündigen und loszuziehen. Ich denke, dass ich dann meinen Lebenslauf ruinieren und meine Karriere gefährden würde. Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Eltern und meinen Freunden etwas schuldig bin, dass ich erfolgreich und verantwortungsbewusst sein muss. Ich fürchte, dass sie mich nicht mehr respektieren oder lieben würden, wenn ich meinen Traum verwirklichen würde.
Ein anderes Beispiel ist meine Beziehung. Ich bin seit fünf Jahren mit meiner Freundin zusammen, aber ich bin nicht mehr glücklich mit ihr. Wir haben uns auseinandergelebt und streiten uns oft. Ich merke, dass ich mich nach einer anderen Frau sehne, die mich besser versteht und mit der ich mehr gemeinsam habe. Aber ich bringe es nicht fertig, Schluss zu machen. Ich denke, dass ich meiner Freundin wehtun und sie enttäuschen würde. Ich habe das Gefühl, dass ich ihr treu bleiben und ihr eine Zukunft bieten muss. Ich fürchte, dass ich allein und einsam wäre, wenn ich sie verlassen würde.
Ich bin selbst mein größter Kritiker und kritisiere mich immer öfter
Ich bin Professor für Physik an einer angesehenen Universität. Ich liebe meinen Beruf, aber ich hasse meine Selbstzweifel. Ich bin selbst mein größter Kritiker und kritisiere mich immer öfter. Ich finde immer etwas auszusetzen an meinen Forschungen, meinen Vorträgen, meinen Publikationen.
Ich denke, dass ich nicht gut genug bin, dass ich mehr tun könnte, dass ich mehr wissen sollte. Ich fühle mich ständig unter Druck, mich zu beweisen, zu verbessern, zu übertreffen. Ich bin nie zufrieden mit mir selbst. Das wirkt sich auch auf mein Privatleben aus.
Ich habe kaum Freunde, denn ich bin zu beschäftigt oder zu müde, um mich mit ihnen zu treffen. Ich habe wenig Zeit für meine Familie, weil ich zu viel Zeit für Forschung an der Universität brauche – und für meine Studenten da sein will, wenn sie mich brauchen.
Ich habe keine Hobbys, denn ich finde sie zu trivial oder zu zeitraubend, um mich ihnen zu widmen. Ich lebe nur für die Wissenschaft, aber sie gibt mir keine Freude mehr.
Ich habe keine Kraft mehr und weiß nicht wie es weitergehen soll
Durch meine schwere Erkrankung habe ich jeden Tag Schmerzen. Bald wieder O.P. – bin sehr oft im Krankenhaus und kann nur
Nebenjobs machen, also nichts festes mit genug Geld zum Leben.
Ich habe angefangen zu studieren, aber wegen den vielen Operationen komme ich nicht mit und muss das Semester wiederholen. Meine Stimmung ist im Keller – und ich sehe keine Besserung.
Ich bekomme einfach nichts auf die Reihe. Das Geld ist immer knapp, meine Gesundheit total im Eimer, Studium kommt nur mäßig voran. Ich habe psychisch und körperlich einfach keine Kraft mehr. Mein Leben ist für den Eimer.
Ich habe keine Kraft mehr, um das Studium durchzuziehen, dadurch auch keine Perspektive mehr. Von der Agentur für Arbeit bekomme ich auch keine Geld solange ich noch eingeschrieben bin, also halte ich mich weiter mit kleinen Jobs über Wasser.
Alle um mich herum sind mega erfolgreich und ziehen an mir vorbei, ich bleibe auf der Strecke und lande in ein paar Jahren unter der Brücke. Ich habe keine Ahnung wie ich da rauskommen soll, alles geht immer nur abwärts. Zum Glück kann ich bei meinen Großeltern wohnen.