Ich habe alles erreicht im Leben, bin aber trotzdem unzufrieden

Ich bin ein Mann, der den größten Teil seines Lebens gelebt hat – alles erreicht hat in diesem Leben, was möglich ist – privat und auch beruflich. Ich bin Millionär und kann mir alles kaufen, was ich will. Ich habe eine erfolgreiche Firma gegründet, die weltweit bekannt ist. Ich habe eine Frau, die mich nach all den vielen Jahren immer noch liebt, und drei tolle Kinder, die mich stolz machen. Ich wohne in einer Villa mit Pool und fahre einen Sportwagen.
Ich kann mir wirklich alles leisten, was ich will. Ich reise um die Welt und genieße das Leben.

Aber trotzdem bin ich unzufrieden. Warum? Ich habe alles erreicht im Leben, aber ich weiß nicht, wer ich bin. Ich habe schon vieles probiert und Coaches auf der ganzen Welt für mich engagiert, um mit mir zu arbeiten: aber nichts davon scheint mir wirklich zu helfen. Ich habe viele Freunde, aber keine echten. Ich habe viele Bekannte, aber keine Vertrauten. Ich habe viele Fans, aber keine Seelenverwandten. Ich bin auf der Suche nach dem wahren Sinn meines Lebens, den ich trotz der vielen Jahren noch immer nicht gefunden habe.

Mein Job frustriert mich einfach nur noch und macht mich krank

Ich bin so frustriert von meinem Job, dass ich manchmal am liebsten alles hinschmeißen würde. Ich bin Altenpflegerin, 37 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, und bin seit der Corona Krise nur noch im Stress, weil viele meiner Kolleginnen schon gekündigt haben, weil sie die Arbeitsbelastung einfach nicht mehr ausgehalten haben und unzufrieden waren mit den Arbeitszeiten und den vielen Belastungen.

Wir sind nur noch im Stress und haben für die Patienten überhaupt keine Zeit mehr. Alle Arbeitsabläufe sind streng getaktet. Ich komme mir vor wie ein Roboter in einer Autofabrik. Der persönliche Kontakt zum Patienten fehlt vollkommen. Es werden nur noch Listen abgearbeitet und abgehackt. Alles muss schnell gehen. Immer mehr Patienten in immer weniger Zeit.

Ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, die so fühlt. Viele meiner Kolleginnen sind genauso am Ende wie ich. Wir tauschen uns oft aus, wie es uns geht, was wir erleben, wie wir damit umgehen. Wir versuchen uns gegenseitig zu unterstützen, aber es ist nicht genug.

Wir brauchen…
…mehr Personal, mehr Anerkennung, mehr Wertschätzung für unsere Arbeit.
…bessere Arbeitsbedingungen, mehr Flexibilität, mehr Freiraum für die individuelle Betreuung der Patienten.
…mehr Zeit für uns selbst, für unsere Gesundheit, für unsere Familie.

Ich liebe meinen Beruf eigentlich. Ich habe ihn gewählt, weil ich gerne mit Menschen arbeite, weil ich gerne helfe, weil ich gerne etwas Sinnvolles tue. Ich habe viele schöne Momente erlebt in meinem Job, viele dankbare Patienten, viele berührende Geschichten.

Ich habe auch viele nette Kolleginnen kennengelernt, mit denen ich mich gut verstehe. Aber all das wird immer mehr überschattet von dem ständigen Druck, der ständigen Hektik, der ständigen Angst, etwas falsch zu machen oder etwas zu vergessen.

Ich koche schlecht, meint mein Partner, weil es ihm nie schmeckt

Ich bin seit ein paar Wochen mit einem Mann zusammen – ich bin ziemlich eilig bei ihm eingezogen, was ein großer Fehler war. Aber ich war auch froh, mit 45 endlich von zu Hause weg zu kommen. Auch waren wir vor meinem Einzug bei ihm nie intim. Er arbeitet als Schlosser und ich bin Hausfrau mit Teilzeitjob an der Kasse im Supermarkt.

„Du bist eine schlechte Köchin“, sagt er mir jeden Tag, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt und sich an den Tisch setzt. Er schaut auf seinen Teller, als wäre das Essen verdorben, stochert mit der Gabel darin herum, macht ein angewidertes Gesicht und schüttelt den Kopf. Er sagt, dass ich nicht kochen kann, dass er noch verhungert und lieber in der Kantine isst als mein Essen.

Ich liebe ihn und möchte ihn glücklich machen, aber ich weiß nicht, wie ich besser kochen soll. Ich habe schon viele Rezepte gelesen, Kochbücher gewälzt, Rezepte aus dem Internet ausprobiert.

Aber nichts hilft. Er mag nichts, was ich ihm vorsetze. Er sagt, dass ich zu viel Salz nehme, zu wenig Gewürze, zu lange brate, zu kurz koche – dass ich kein Talent habe, nicht gut abschmecke, kein Verständnis für die Kochzeiten von Gemüse und Garstufen von Fleisch habe. Dass ich eine Schande bin für jede Frau, die kocht. Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich fühle mich ungut, wenn ich mehr Erfolg habe als meine Eltern

Ich bin 34 Jahre alt und arbeite als Marketingmanagerin in einem großen Unternehmen. Ich habe eine tolle Familie, einen guten Job, ein schönes Haus, ein Auto und viele Freunde. Eigentlich sollte ich glücklich sein, aber ich bin es nicht.

Warum?

Weil ich mehr Erfolg habe als meine Eltern. Meine Eltern sind beide aus einfachen Verhältnissen und haben hart gearbeitet, um mir und meinen Geschwistern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Sie haben immer gespart, verzichtet und sich eingeschränkt, damit wir es besser haben als sie. Sie sind stolz auf mich und meine Karriere, aber ich spüre auch eine Distanz zwischen uns.

Ich kann ihnen nicht erzählen, wie es mir wirklich geht, weil sie meine Probleme nicht verstehen würden. Sie würden denken, dass ich undankbar bin oder dass ich eine charakterschwache Person bin, die sich nicht über das freuen kann, was sie hat. Sie würden mir sagen, dass es Menschen gibt, die viel schlimmer dran sind als ich und dass ich mich zusammenreißen soll.

Nicht nur meinen Eltern gegenüber fühle ich mich unwohl, auch gegenüber Freunden und Bekannten habe ich ungute Gefühle, wenn ich erfolgreicher bin als sie. Ich werde den Glaubenssatz „Ich darf nicht erfolgreicher sein als andere“ einfach nicht los.

Mein Vater ist nie mit etwas zufrieden, er will immer mehr haben

Mein Vater ist getrieben von einer unbändigen Gier nach immer mehr, mehr und mehr. Er kennt dabei keine Grenzen und weiß nicht, wann er aufhören soll.

Dabei geht es nicht um Geld, wovon er genug hat. Hat er eine Frau, wittert er an der nächsten Ecke eine bessere … hat er eine tolle Wohnung, schaut er sich nach einer noch schöneren, sprich teureren, um … kaum hat er einen neuen Sportwagen, liegen schon wieder Prospekte auf dem Tisch für noch schnellere … lädt er uns in ein Restaurant ein, muss es das nächste Mal eines mit noch besserer Bewertung sein … all das sind nur ein paar Beispiele aus seinem Alltag.

Auch ist er nicht zufrieden mit meinem Beruf, weil er angeblich zu wenig einbringt … und mit meiner Freundin, weil sie nichts aus sich gemacht hat … und, und, und …

Ich komme mit diesem immer-mehr-haben-wollen einfach nicht zurecht. Nur gut, das dieses Verhalten nicht auf mich abgefärbt hat, weil ich bei meiner Mutter aufwuchs, die mich alleine großgezogen hat, nachdem mein Vater sie nach der Geburt hat sitzen lassen.

Trotzdem will ich den Kontakt zu ihm nicht beenden. Natürlich muss er sehr viel arbeiten, um sich diesen ausufernden Lebensstil leisten zu können – er hatte schon 2 Herzinfarkte und daher sorge ich mich auch um seine Gesundheit.

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